Was tun, wenn ein Angehöriger im Sterben liegt?

Diese Situation lässt mich in tiefer Verwirrung zurück und ich leide unter dieser Distanz. Aber der christliche Glaube gibt uns einen großen Grund zur Hoffnung. Wir glauben, dass wir durch das Gebet die Sterbenden erreichen können.

Don Paul Denizot
Rektor

Durch das Gebet kann ich alle Menschen erreichen, sowohl die Lebenden als auch die Verstorbenen. Durch das Gebet und in der Liebe kann ich also auch diejenigen erreichen, die sterben. 

Trotz der physischen Entfernung, die uns trennt, kann ich das Herz des geliebten Menschen berühren, indem ich den Herrn bitte, ihn zu trösten, ihn aufzuheitern und ihm ein Zeichen meiner Liebe zu übermitteln.

Wir glauben nämlich, dass das Band der Liebe, das uns verbindet, das Werk Gottes selbst ist und dass dieses Band über die Entfernung, über das Leid und sogar über den Tod hinaus lebendig ist. 

Das ist das Zeugnis der heiligen Faustina, die betete und sich im Geiste den Sterbenden nahestand. Sie erwirkte bei ihnen das Vertrauen in die Barmherzigkeit Gottes im Augenblick des Todes.  

Wie sie kann ich den Herrn bitten, mich im Geiste zu einem Angehörigen (oder Fremden) zu bringen, der im Sterben liegt: „Herr, lass mich in dieser schweren Zeit bei ihm sein, ich bete für ihn, ich bitte dich, ihn zu trösten, ihm deinen Frieden zu geben und ihn in dein Reich aufzunehmen“.

Schließlich glauben wir, dass in der Gemeinschaft der Heiligen die Jungfrau Maria, unsere himmlische Mutter, die Engel und die Heiligen mit uns demjenigen nahe sind, den wir lieben und der sich darauf vorbereitet, demjenigen zu begegnen, der die Liebe ist, die Liebe, die stärker ist als der Tod.

(…) Wie gerne würden wir noch ein paar Worte mit einem Ehemann, einer Ehefrau, einem Kind, einem Vater oder einer Mutter, einem Großelternteil, einem Bruder, einer Schwester oder einem Freund wechseln? Nur um ihm/ihr zu danken oder um Verzeihung zu bitten, um ihm/ihr von unserem Alltag zu erzählen oder ihn/sie um einen Rat zu bitten. Viel mehr noch, wie viele von uns tragen Bedauern oder Reue in ihrem Herzen: „Ach, hätte ich ihm doch nur gesagt, dass ich ihn liebe, dass ich ihm verziehen habe oder dass ich ihn um Verzeihung bitte, aber jetzt ist es zu spät“. All dies kann zu einer Form der Resignation und Verzweiflung führen.

Im Angesicht des Todes sucht der Mensch nach Antworten oder Zeichen. Er kann sich nicht wirklich mit dem endgültigen Sieg des Todes abfinden oder dem unwiderruflichen Verschwinden der hier auf Erden geknüpften Liebes- oder Freundschaftsbande zustimmen. „Für immer tot? Wer kann das sagen?“, schrieb Marcel Proust.

In seinem tiefsten Inneren kann der Mensch nicht anders, als auf ein Jenseits zu hoffen, einen anderen Ort, an dem er die Menschen, die er geliebt hat, wiederfindet.

Don Paul Denizot, Rektor des Heiligtums von Montligeon zieht Bilanz im Gespräch mit Guillaume Desanges für RCF Calvados-Manche

Heute scheint der Tod aus unserer Landschaft verschwunden zu sein. Selbst inmitten einer beispiellosen Gesundheitskrise wird er aus technischer, wissenschaftlicher und statistischer, aber existenzieller Sicht behandelt.

Wir denken nicht an unseren Tod oder unsere Endlichkeit, doch eines ist sicher: Eines Tages werde ich sterben. Und was wäre, wenn die Auseinandersetzung mit dem Tod uns helfen würde, zu leben?

Christen glauben, dass es im Gebet immer möglich ist, sich bei einem Verstorbenen zu bedanken oder ihn um Vergebung zu bitten.
Ihm danken für das, was er war, für seine Qualitäten, für das, was er uns vermittelt hat…

Ihn um Vergebung bitten für das Unrecht, das wir ihm zugefügt haben, für unseren Mangel an Liebe.
Ihm seine mangelnde Liebe und die Verletzungen, die er uns zugefügt hat, verzeihen.

Dieser Schritt ist auch bei unseren lebenden Verwandten wichtig!

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Bitte per E-Mail oder Post an uns zurücksenden :
sanctuaire@montligeon.org

Merci-Pardon-Karte

Meinen Angehörigen bei der Fraternité Notre-Dame de Montligeon anzumelden bedeutet, ihm das Gebet des Heiligtums und der ewigen Messe, die jeden Tag am Heiligtum gefeiert wird, anzubieten.

Das Gebet des Heiligtums seit 1884

Die Feier der Heiligen Messe ist das Herzstück des Werkes von Montligeon. Seit 1884 wird dort speziell für alle Verstorbenen gebetet, die dem Gebet des Heiligtums empfohlen wurden: das ist die Fraternité de Montligeon. Auch heute noch steht es jedem frei, sich selbst oder einen lebenden oder verstorbenen Angehörigen in die Fraternität einzuschreiben oder um Aufnahme in die Fraternität zu bitten.

Unsere Liebe Frau, die Befreierin,
erbarme dich aller unserer verstorbenen Brüder,
besonders jene, die am meisten bedürfen
der Barmherzigkeit des Herrn bedürfen.
Lege Fürsprache ein für alle, die von uns gegangen sind,
damit in ihnen das Werk vollendet wird
das Werk der Liebe, die reinigt.
Möge unser Gebet, vereint mit dem der ganzen Kirche,
erwirke ihnen die Freude, die alle Wünsche übersteigt
und bringt hier auf Erden Trost und Stärkung
unseren geprüften oder ratlosen Brüdern.
Mutter der Kirche, hilf uns, den Pilgern der Erde,
jeden Tag besser zu leben
unseren Übergang zur Auferstehung.
Heile uns von allen Wunden des Herzens und der Seele.
Mache uns zu Zeugen des Unsichtbaren,
die sich bereits nach den Gütern ausstrecken, die das Auge nicht sehen kann.
Zu Aposteln der Hoffnung,
ähnlich den Wächtern der Morgenröte.
Zuflucht der Sünder und Königin aller Heiligen,
versammle uns alle eines Tages,
zum ewigen Osterfest,
in der Gemeinschaft des Vaters, mit Jesus, dem Sohn,
im Heiligen Geist, in alle Ewigkeit.
Amen.
Unsere Liebe Frau von Montligeon,
bete für die Seelen im Fegefeuer.
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Imprimatur von + Bischof J.-C. Boulanger – 31. Mai 2007